Old-Papa bastelt mal wieder - Ein SKR-551 (DDR) wird aufgeziegelt
#1
Big Grin 
Ich hoffe, das ist unter "Basteln" richtig eingestellt (ansonsten verschieben)

Neben vielen Bandmaschinen habe ich ja auch diverse Tapedecks und ein gutes Dutzend "Henkelmänner"

Nachdem ich die Tage ein paar Kassettengeräte zur Datenspeicherung an ollen Homecomputern aufgeziegelt habe, habe ich mich vorgestern an ein "etwas" besseres Gerät aus vergangenen DDR-Tagen gemacht, ein SKR-551. Hauptsächlich, weil in allen diesen (die ich jetzt restauriert habe) das berühmte (besser berüchtigte) MU-300 Kassettenlaufwerk verbaut ist.
Berüchtigt, weil bei denen fast immer (bei mir absolut immer) die dutzenden Hebel und Schieber durch billiges DDR-Fett völlig verharzt sind.
Jetzt habe ich bei denen schon etwas Routine, vor allem die vielen unterschiedlichen Federn können einem zum Verzweifeln bringen.
Inzwischen habe ich zumindest etwas Literatur und Zeichnungen zum MU300, ein richtiges Servicemanual aber nicht. Das soll es mit rund 46 Seiten geben, der Informationsgehalt ist wohl dürftig (wie ein User aus einem anderen Forum mir schrieb). Das wichtigste ist der Federplan und die in der Teileliste angegebenen Daten zu den Federn. Das alles habe ich hier im Downloadbetreich als PDF abgelegt.

So, das Laufwerk war wieder 1A und verbaut, die Kiste schepperte aber nur, sobald man irgendein Poti oder Schalter betätigte Huh

Nun, das hatte ich schon fast geahnt und ein paar Berichte im Netz sprachen auch davon. Also komplett zerlegen!
Blöd ist allerdings, dass in dem Ding fast alle Leitungen in Starrdraht ausgeführt sind und häufig auch verlötet statt Steckverbindungen.
Nun denne, viele Fotos machen und frisch ans Werk!

   
Offen isser....

   
Die andere Seite....

   
Nachdem das ganze Teil komplett "ausgeweidet" war, gings zum Waschgang. Ich nutze dafür ein Waschpulver und weichen Pinsel, da kam ordentlich was runter (dem Geruch nach hauptsächlich Nikotin)

   
Dann alle vier Potis ausgebaut, zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut. Ich hasse es, wenn "ganz pfiffige Typen" sowas mit Kontaktspray fluten und meinen das reicht...
Ich nutze Tuner 600 (auch Spray) und anschließend mit Washerspray und Druckluft ausblasen.

   
Als nächstes den mittleren Schalter ausgebaut und neue Schaltkammern installiert. Hier haben die Inschenjöre Mist gebaut, denn über diese winzigen Kontakte läuft auch die Versorgungsspannung. Wenn das Ding richtig böllert, werden gut 1-2A fleißen, das verkraften die nicht.
Die anderen beiden Schalter sind ok.

   
Hier die zerlegten Schaltkammern. Alles schon bröselig.

   
Detail dazu. Der eine Kontakt ist halt schon fast verschmort. Ich werde das mit einem Relais lösen (auf einer Platine ist sogar noch eins vorgesehen), sodass der Kontakt nur noch dieses beliefern muss.

   
Wie gut, dass ich immer ausreichend Teile in den Regalen habe Big Grin 

   
Dann die nächste Baustelle: Dieses Gerät (nicht nur dieses) ist bekannt dafür, dass die Piezofilter (10,7MHz für FM) altersschwach werden (sollen). Bisher dachte ich immer, diese Dinger leben ewig.... Huh 
Also zunächst meinen NWT500 vorgekramt (ein Netzwerktester Eigenbau) und ein frisches Murata "vermessen". Nicht ganz optimal in der Anpassung, doch für Vergleichsmessungen ausreichend.

   
Dann das ausgebaute DDR-Exemplar..... Das Ding hat fast keine Filterwirkung mehr, das kann ja nicht gut gehen.

   
Zum Test noch ein ähnliches Piezo, auch DDR, irgendwo mal ausgebaut. Oooch nich besser.....
(oder habe ich hier einen Denkfehler?)

   
Links das ausgebaute, Mitte mein vorhandenes und rechts ein Murata (habe ich im Dutzend)

   
Da das Murata nur 2,54mm Pinabstand hat und um nicht jedesmal zum Test eines anderen Filters alles zerlegen zu müssen, habe ich eine Fassung gefrickelt. So kann ich mit 2,54 oder 5,08mm Pinabstand (DDR) verwursten.

   
Eins der Murata gesteckt...

   
Und hier das DDR-Möppel Big Grin 

   
Und hier noch eine ganz fiese Baustelle: der AW-Schalter wird mit einem einfachen Bowdenzug betätigt und dieser war an beiden Augen etwas ausgezogen. Rocord ging nicht mehr, da er nun zu lang war. Ich habe das wieder zugebogen, mal sehen, wie lange das geht.

Den Dreko hatte ich auch noch ausgebaut, dessen Achse war knackefest! So konnte ich auch noch das daran angeflanschte Poti zur UKW-Sendereinstellung reinigen.

Morgen mach ich weiter,

Old-Papa
Man prüfe,
wenn man sich berät,
stets vor dem Preis,
die Qualität.


(aus Radio-Schnorr von 1934)
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Old-Papa bastelt mal wieder - Ein SKR-551 (DDR) wird aufgeziegelt - von Old-Papa - 09.02.2023, 21:31

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